A Survey of Female Sexual Functioning in the General Dutch Population - My Sexual Health

A Survey of Female Sexual Functioning in the General Dutch Population

Lammerink EAG et al., 2017

Hintergrund

Nach Diagnose und Behandlung der Erkrankung besteht ein großes Hindernis für die Erforschung der psychosexuellen Funktionsfähigkeit im Fehlen einer einheitlichen Schätzung für die Prävalenz weiblicher sexueller Dysfunktion in der Allgemeinbevölkerung.

Ziel

Klärung der Prävalenz der altersbedingten sexuellen Funktionsfähigkeit der Frau in der Allgemeinbevölkerung.

Methoden

Eine Stichprobe wurde durch eine Zufallsauswahl von Frauen aus der Allgemeinbevölkerung im nördlichen Teil der Niederlande zusammengestellt und nach Alter kategorisiert. Frauen füllten den „Female Sexual Function Index“ (FSFI), persönliche medizinische Aspekte und tägliche Aktivitäten, die „Body Image Scale“, den „SF-36-Gesundheitsfragebogen“, die „Hospital Anxiety and Depression Scale“ und den „Multidimensional Fatigue Inventory“ aus. Die Repräsentativität der Teilnehmerinnen wurde anhand eines Vergleichs ihrer Merkmale mit Daten der Dutch Central Agency for Statistics und dem Dutch Health Monitor beurteilt. Allgemeiner Gesundheitszustand, Müdigkeit und Wohlbefinden wurden mit nationalen oder internationalen Daten verglichen.

Ergebnisse

Altersabhängige Gesamt- und Domain-Scores des FSFI.

Resultate

Wir untersuchten die weibliche sexuelle Funktionsfähigkeit von 521 sexuell aktiven Frauen. Bei Frauen im Alter von 20 bis 80 Jahren zeigte die sexuelle Funktionsfähigkeit eine große Varianz und war bei 28 % aller sexuell aktiven Frauen schlecht, wobei die FSFI-Scores unter dem definierten klinischen Cut-off-Wert (FSFI-Score < 26,55) lagen. Obwohl die sexuelle Aktivität und Funktionsfähigkeit mit zunehmendem Alter erheblich abnahmen, nahm die sexuelle Zufriedenheit nur unerheblich ab.

Klinische Implikationen

Diese Studie liefert wertvolle altersspezifische Bandbreiten für die sexuelle Funktionsfähigkeit der Frau in der Allgemeinbevölkerung und kann Informationen für bevorstehende klinische Studien liefern.

Stärken und Einschränkungen

Dies ist die größte Studie zur weiblichen Sexualfunktion in einer repräsentativen niederländischen Population anhand von international validierten Tools und nach Altersklassen beschrieben, die wertvolle Informationen zum Verständnis liefert, wie sich die weibliche Sexualfunktion mit dem Alter verändert. Der FSFI wurde kritisiert, die persönliche Belastung im Zusammenhang mit sexuellen Problemen nicht zu beurteilen, das Fehlen der „Female Sexual Distress Scale“ in unserer Studie ist also ein bedauerliches Manko. Die hohe Rate sexueller Inaktivität (31 %) führte dazu, dass weniger Frauen zur Bewertung der sexuellen Funktionsfähigkeit zur Verfügung standen, aber dies könnte das tatsächliche Ausmaß der sexuellen (In-)Aktivität bei Frauen in einer Allgemeinbevölkerung widerspiegeln.

Schlussfolgerung

Die FSFI-Gesamt- und Domain-Scores wiesen über alle Altersklassen hinweg große Unterschiede auf, aber insgesamt lag eine von vier sexuell aktiven Frauen unter dem diagnostischen Cut-off-Wert. Sexuelle Aktivität und Funktionsfähigkeit nahmen mit dem Alter ebenfalls ab, die sexuelle Zufriedenheit dagegen nur geringfügig. Lammerink EAG, de Bock GH, Pascal A et al. A Survey of Female Sexual Functioning in the General Dutch Population. J Sex Med 2017;42:937–949.