Geschlechterungleichheit bei der Hausarbeit lassen auf geringeres sexuelles Verlangen bei Frauen in Partnerschaften mit Männern schließen - My Sexual Health

Geschlechterungleichheit bei der Hausarbeit lassen auf geringeres sexuelles Verlangen bei Frauen in Partnerschaften mit Männern schließen

Harris EA, Gormezano AM and van Anders SM, 2022.

Ein geringes sexuelles Verlangen bei Frauen wird in der Regel als ein durch die Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht bedingtes Problem untersucht. Untersuchungen können jedoch auch unter anderen Gesichtspunkten durchgeführt werden, wie zum Beispiel Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufgrund heteronormativer Geschlechterrollen. In dieser Studie wird erstmals die Theorie untersucht, dass Heteronormativität mit geringem sexuellem Verlangen bei mit Männern liierten Frauen zusammenhängt, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf Ungleichheiten bei der Aufteilung der Haushaltsarbeit liegt.

 

In zwei Studien mit Frauen, die mit Männern liiert waren und Kinder hatten (Studie 1, N = 677; Studie 2, N = 396), war die Übernahme eines Großteils der Hausarbeit mit einem signifikant geringeren sexuellen Verlangen nach einem Partner verbunden.

 

Zusammen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass dieser Zusammenhang darauf zurückzuführen ist, dass der Partner als abhängig und die Arbeitsaufteilung als unfair betrachtet wird. Diese Ergebnisse unterstützen die Theorie zum heteronormativ bedingten geringen sexuellen Verlangen bei mit Männern liierten Frauen und zeigen, dass die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zwar unzureichend untersucht sind, jedoch erheblich zu einem verringerten Verlangen bei mit Männern liierten Frauen beitragen.